DAKOSY und Fraport haben im Januar 2024 das Joint Venture allivate für die Digitalisierung von Luftfrachtprozessen gegründet. An dem Unternehmen sind beide Gesellschafter zu je 50 % beteiligt. Kern des Gemeinschaftsunternehmens ist der Betrieb, der Aufbau und die Weiterentwicklung von Cargo Community Systemen für die Luftfracht. Damit wollen die Partner die Digitalisierung von Luftfrachtprozessen sowohl am Flughafen Frankfurt als auch international weiter vorantreiben.
Ziel des Zusammenschlusses ist es, das gemeinsam etablierte Cargo Community System FAIR@Link weiterzuentwickeln und sicherzustellen, dass die Kunden ihre Prozesse reibungslos, schnell und unkompliziert abwickeln können. Über 1.000 involvierte Unternehmen erhalten hiermit das Commitment, neben DAKOSY auch Fraport als verbindlichen Partner für die digitale Infrastruktur an ihrer Seite und mit allivate einen zentralen Ansprechpartner vor Ort zu haben.
Die Kunden profitieren von den Synergien aus dem Zusammenschluss. Fraport bringt sein umfassendes Flughafen-Know-how sowie seine Funktion als neutrales Bindeglied zur lokalen Cargo Community und den Behörden ein. DAKOSY verfügt über weitreichende IT-Expertise rund um das Frachthandling und die Zollabwicklung sowie langjährige Erfahrung in der Entwicklung, dem Betrieb und technischen Support des Cargo Community Systems made in Germany. Innovationen und digitale Lösungen können schneller auf den Markt gebracht werden. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die aktive Rolle der Cargo Community in Frankfurt, mit der alle digitalen Prozesse entlang der Supply Chain gemeinsam entwickel werden.
6 Vorteile von FAIR@Link
FAIR@Link ist modular aufgebaut und natürlich auf die speziellen Anforderungen der jeweiligen Flughäfen und ihrer Logistikkunden angepasst. Je nach Bedarf werden auch die Zoll-, Security-, Gefahrgut- und SCM-Prozesse – vielfach sogar automatisiert - unterstützt.
(FRA und HAM) FAIR@Link unterstützt die Konsolidierung, von der Warenannahme im Gateway des Spediteurs bis zur Auslieferung der Sendungen an den GHA. Bei der Warenannahme kann mit dem Scannen der Sendungen ein Soll-Ist-Vergleich vorgenommen werden, indem die gescannten Ist-Daten mit den Soll-Daten aus dem House-AWB abgeglichen werden. Beschädigungen werden über Fotos dokumentiert, in FAIR@Link hinterlegt und ggf. in die eAkte des Spediteurs gesendet. Liegen auch die BUP-Manifeste, d.h. die Baupläne für die MAWB, elektronisch vor, kann vom Gateway die Fertigstellung der Sendungen – ergänzt durch Fotos – an den Spediteur bestätigt werden.
Import
(FRA) FAIR@Link unterstützt bei der Aufteilung, wenn die Angaben aus den House-AWBs (HAWB), aus der SumA und dem Check-Manifest übereinstimmen. Bei Unstimmigkeiten oder wenn das Check-Manifest nur in Papierform vorliegt, kann der Spediteur oder sein Handlingagent die Aufteilung in FAIR@Link auch manuell anstoßen. Im Anschluss wird der neue Verwahrschein je HAWB automatisch per Mail an den Berechtigten – z.B. den zuständigen Standort – gesendet. Hierdurch resultieren bei der Verzollung und durch kürzere Durchlaufzeiten erhebliche Zeitvorteile.
Mit FAIR@Link können die zollseitigen Import- und Exportprozesse am Flughafen beschleunigt und teilweise auch automatisiert angestoßen werden. Voraussetzung dafür ist, dass Sie als FAIR@Link-Kunde bereits mit einer für die ATLAS-Verfahren zertifizierten Zollsoftware arbeiten, wie zum Beispiel ZODIAK GE.
Export
AES-Gestellung: (FRA und HAM): Der Trucker kann die AES-Gestellung mit der FAIR@Link-App bei Ankunft im Zollausgangsbezirk mobil auslösen. Natürlich besteht für den Spediteur auch die Möglichkeit, den Prozess mit der Funktion "Erwartung am Ausgang" über das eigene Zollsystem zu starten. In Frankfurt kann darüber hinaus die AES-Gestellung durch die Fraport-Nummernschilderkennung bei der Einfahrt in die Cargo City Süd initiiert werden.
Import
SumA und Verwahrerwechsel (FRA): Mit der Statusmeldung, dass das Flugzeug gelandet ist und die Sendung durch den GHA summarisch angemeldet wurde (SumA), können über FAIR@Link der Ausdruck des Auslagerscheins und der Verwahrerwechsel automatisiert veranlasst werden. Dabei wird die Frist, innerhalb der die Umfuhr zum neuen Verwahrort erfolgen muss, berücksichtigt.
Zollantrag vor Gestellung (FRA): Als weiterer Zollprozess kann über FAIR@Link mit dem Zollantrag vor Gestellung (ZvG) die Importgestellung automatisiert und erheblich beschleunigt werden.
FAIR@Link ermöglicht entlang der gesamten Supply Chain eine Echtzeitüberwachung der eigenen Prozesse, mit dem Ziel, Abweichungen oder Fehlentwicklungen unverzüglich zu erkennen. Auch können durch die Statusinformationen nachfolgende Prozessschritte im Unternehmen und/oder bei Geschäftspartnern und Behörden (Zoll) automatisiert angestoßen werden.
Export
Tracking (FRA und HAM): Mit dem Forecast schickt der Spediteur die AWB-Daten mit weiteren Sendungsdaten. Diese Daten bilden die Basis für das TPA und werden auch für die Slotbuchung benötigt. Über die FAIR@Link-App können die Geo-Positionen für die sich im Zulauf befindlichen LKWs ermittelt und damit bestimmt werden, ob die Fahrzeuge pünktlich beim Handlingagenten ankommen werden. Auch der Abfertigungsprozess beim Handlingagenten ist sehr transparent, da der Spediteur Live-Informationen (Zeitstempel) über alle Abfertigungsschritte empfangen kann. Mit der Check-in-Meldung durch den Handlingagenten endet der exportseitige Monitoring-Prozess.
Import
Tracking (FRA): Mit dem Forecast schickt der Spediteur möglichst frühzeitig eine Auflistung über die erwarteten Sendungen unter Angabe der AWBs und weiterer Informationen. Ebenfalls frühzeitig - sobald die Verladung am Abgangsflughafen abgeschlossen ist - erhält FAIR@Link von den Airlines die Flight Manifest Daten (FFM-Daten) inklusive der AWBs zu allen an Bord befindlichen Sendungen. Die AWB-Daten sind der Schlüssel, über den FAIR@Link eine Zuordnung mit der zugehörigen FFM herstellt, um so den Spediteur bereits vor Ankunft über Flugstatus, Ladung und Ladungsstruktur zu informieren. Mit der Statusinformation, dass das Flugzeug gelandet ist, können der Zoll- und Abholprozess inklusive der Slotbuchung organisiert werden. Durch die Zeitstempel des Handlingagenten wird wiederum der Abfertigungsprozess an der Rampe für den Spediteur im Import Dashboard transparent und zeitgenau verfolgbar.
Der Sicherheit kommt gerade beim weltweiten Transport in der Luftfracht eine herausragende Bedeutung zu. Das zeigen ständig zunehmende Regelwerke und gesetzliche Vorschriften.
Export
EU-Datenbank (FRA und HAM): FAIR@Link unterstützt die Beteiligten durch die Integration der EU-Datenbank. Sobald der Spediteur die Sendung in dem TPA als „secured“ kennzeichnet, wird von FAIR@Link in der EU-Datenbank geprüft, ob er einen gültigen RegB-Status hat.
Fahrerdatenbank (HAM): Auf Basis der Fahrerdatenbank wird die Identifizierung des Fahrers erleichtert und beschleunigt. FAIR@Link checkt, ob der Fahrer die notwendigen Schulungen zur Luftsicherheit besitzt und diese gültig sind. Die Durchführung der Prüfung wird datenschutzkonform dokumentiert.
Import
Auslieferantrag (FRA): Über FAIR@Link kann der Spediteur selbst den Auslieferantrag ausdrucken. Damit hat FAIR@Link den herkömmlich papierbasierten Prozess abgelöst, bei dem der Spediteur nach Ankunft der Ware zum Ground Handling Agenten fahren musste, um die Abholberechtigung abzuholen, diese dann im eigenen Office abzustempeln, bevor sie dem Fahrer in Papierform für die Abholung mitgegeben wurde.
(FRA und HAM) In FAIR@Link liegen alle Zeitstempel vor, die vom Eintreffen des Fahrers bis zur Abflugmeldung gemacht werden. Sie bilden die Grundlage für individuelle Statistiken. Diese können beispielsweise als Rohdaten an die BI-Systeme der Kunden gesendet werden. Dies ermöglicht insbesondere den Spediteuren die Erstellung detaillierter und weitreichender Statistiken über ihre Import- und Exportprozesse.
(FRA und HAM) Sie können FAIR@Link in Ihre eigene IT-Infrastruktur integrieren. Dabei bestimmen allein Sie das Niveau der zu realisierenden Daten- und Prozessintegration. So können sowohl innerbetriebliche Abläufe optimiert, als auch Kommunikationslücken mit den am Prozess Beteiligten und dem Zoll geschlossen werden. Daneben bieten auch die Web-Anwendung und die mobile App umfassende und bedarfsgerechte Zugangsmöglichkeiten.