News • 03.06.2024

Mit German Ports zum sicheren Hafen

Fragen und Antworten zur digitalen Freistellung

Für Containerimporte über die deutschen Seehäfen wird ein einheitlicher digitaler Freistellungsprozess unter dem Namen „Secure Release Order“ auf den Weg gebracht. DAKOSY hat alles Wissenswerte über das neue Verfahren zusammengestellt und beantwortet wichtige Fragen zum Thema.

Vorteile der Secure Release Order

  • Authentifizierung und Weitergabe von Freistellrechten
  • Dokumentation der Historie des Freistellrechts
  • Berechtigtes Unternehmen lässt sich eindeutig verifizieren
  • Schutz vor unberechtigtem Datenzugriff
  • Datensatz kann nicht manipuliert werden
  • Verschlüsselte Übermittlung der Informationen
  • Eindeutige Identifizierung der Lkw-Fahrer
  • Dreifache Sicherheit durch feste Verbindung von Secure Release Order, Tourenplan und Lkw-Fahrer

Warum ist der Freistellungsprozess aktuell im Fokus?

Mit der umfassenden Digitalisierung des Freistellungsverfahrens wollen die beiden Logistik-Softwaredienstleister DAKOSY und dbh gemeinsam mit der Seehafenwirtschaft dazu beitragen, die Abholung über die deutschen Seehäfen sicherer zu machen und gleichzeitig einen wirksamen Schutz gegen die Drogeneinfuhr und die organisierte Kriminalität über die deutschen Seehäfen aufzubauen. Dieses Thema steht auch in den Häfen Rotterdam und Antwerpen auf der Agenda.

Wie funktioniert die „Secure Release Order“?

Der Schlüssel zu einer sicheren Bereitstellung der Container ist die Digitalisierung des kompletten Freistellungsprozesses mit der „Secure Release Order“. Diese stellt sicher, dass vom seeseitigen Eintreffen des Containers im Hafen bis zu dessen Abholung durch das Transportunternehmen jederzeit nachvollziehbar ist, wer über den Container verfügen darf. Dabei kann die Freigabe des Containers nur von einer autorisierten Partei an die nächste erfolgen. Jeder Beteiligte überträgt das „Recht zur Abholung“ digital an den nächsten in der Transportkette. Dieses personengebundene „Recht zur Abholung“ löst das bisherige anonyme PIN-Verfahren sukzessive ab. Der Betrieb wird ab dem zweiten Halbjahr 2024 schrittweise hochgefahren.

Wer kann teilnehmen und wie erfolgt der Datenaustausch?

In dem neuen Prozess sind alle an der Transportkette beteiligten Akteure einbezogen, zu denen Reedereien, Terminals, Speditionen und Transportunternehmen gehören. Kommuniziert wird nicht mehr direkt, sondern verschlüsselt über die neutrale und standortübergreifende IT-Plattform German Ports, die DAKOSY und dbh gemeinsam betreiben. Über die IT-Plattform lässt sich jederzeit verifizieren, wer der finale Rechteinhaber ist. Beispielsweise prüfen die Terminalbetreiber künftig gegen German Ports, ob das abholende Unternehmen auch das Recht zur Abholung des Containers innehält.

Inwieweit wird die Containerabholung transparent?

Optional in German Ports integriert sind das Lkw-Slotbuchungsverfahren sowie der Anmeldeprozess der Fahrer an den Terminals. Demzufolge gibt es eine feste digitale Verknüpfung zwischen dem Abholrecht, der Transportvoranmeldung und dem Lkw-Fahrer.

Die IT-Plattform German Ports ist in die bestehenden Port Community Systeme integriert. Für die Bremischen Häfen und Wilhelmshaven ist dies die Business Information and Tracking Plattform (BIT) von dbh und für den Hamburger Hafen die Import Management Platform (IMP) von DAKOSY.

Wie sieht der weitere Fahrplan aus?

Die „Secure Release Order“ soll das bisherige Pin-Code-basierte Verfahren sukzessive ablösen. Die Initiatoren DAKOSY und dbh planen im zweiten Halbjahr dieses Jahres, mit einer Pilotgruppe, in der alle beteiligten Branchen vertreten sind, in den Betrieb zu starten. Sobald der Prozess stabil und fehlerfrei läuft, beginnt das schrittweise Onboarding weiterer Unternehmen.

Wie und mit welchem Ziel ist German Ports entstanden?

Auf einer Konferenz der Küstenbundesländer im Jahr 2019 wurde der Wunsch an die beiden Systemhäuser DAKOSY und dbh gestellt, gemeinsame digitale Services für die deutschen Seehäfen anzubieten, um insbesondere die Attraktivität der deutschen Containerseehäfen im Wettbewerb zu den Westhäfen zu stärken. 2021 riefen DAKOSY und dbh das Gemeinschaftsprojekt unter dem Label German Ports ins Leben. Ein besonderer Fokus liegt darauf, einheitliche Prozesse für die Container- und Freistellinformationen für alle großen deutschen Seehäfen (Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven) zu etablieren. Die dazugehörigen Informationsflüsse laufen über die IT-Plattform German Ports.

Was ist der Hintergrund zur Digitalisierung der Freistellung?

Erheblichen Rückenwind für das Projekt, die Containerfreistellung zu digitalisieren, bekamen DAKOSY und dbh infolge der Hafensicherheitskonferenz mit Sicherheitsbehörden und Hafenwirtschaft in Hamburg Ende Oktober 2023. Dort hieß es in der Abschlusserklärung: „Das gemeinsame Ziel ist ein sicheres Verfahren zur Freistellung der Container durch verschlüsselte, nachvollziehbare und klar begrenzte Datenzugriffe.“ Dieser Konsens, den Prozess sicherer zu machen, ist seitdem zu einem maßgeblichen Treiber des Projekts geworden.

Weitere interessante Artikel