Artikel • 16.06.2022

„Bis zu einem Tag schneller beim Kunden“

Mit FRA-OS beschleunigen die Nutzer ihre Prozesse am Flughafen

Über die FRA-OS-Plattform – einem Baustein von FAIR@Link – dürfen in der Cargo City Süd am Flughafen Frankfurt Consol-Importsendungen seit kurzem zeitverzögert durch den Spediteur beim Zoll gestellt werden. Erste Erfahrungen zeigen, dass alle Beteiligten profitieren.

Die Herausforderung

Die Umschlagsflächen bei den Cargo-Abfertigern am Flughafen sind begrenzt, die Ware ist oft zeitkritisch und das bei einem stark steigenden Frachtaufkommen. Im letzten Jahr verschärfte sich diese Situation durch ein vom EU-Zollkodex vorgeschriebenes Zollverfahren für die Gestellung von konsolidierten Importen mit noch mehr Raum- und Zeitbedarf. Es handelt sich um die zollrechtliche Gestellung der Ware, für die seit 1. August 2021 die 1:1-Referenzierung -  also die Gestellung auf HAWB Ebene - vorgeschrieben ist.

Den direkt am Vorfeld angesiedelten Handlingsagenten kommt grundsätzlich die Aufgabe zu, die Ware in Empfang zu nehmen, physisch zu prüfen und zollrechtlich anzumelden. Früher war dies nur pro Sammelladung (MAWB-Ebene) erforderlich. Seit dem 1. August 2021 muss zusätzlich gecheckt werden, ob die einzelnen Sendungen einer Sammelladung den dazugehörigen Dokumenten, den House Airway Bills (HAWB), entsprechen. Dazu müssen die Frachtabfertiger die konsolidierten Sendungen aufbrechen, Sendungen zählen und separat lagern. Das braucht Platz und Personal und verzögert die Prozesse. Um diesen Engpass zu entschärfen war es wichtig, den Prozess flächenmäßig auf die Cargo City Süd zu erweitern. Dort dürfen die Speditionen die Aufgabe der 1:1 Referenzierung nun unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen und die Ware verzögert gestellen.

Die digitale Lösung

Die Lösung für diese Herausforderung ist digital und heißt FRA-OS. Die IT-Plattform wurde innerhalb kürzester Zeit gemeinsam von DAKOSY, Fraport, dem Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) und dem Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz (SLV) entwickelt. In FRA-OS laufen alle relevanten Zoll- und Frachtinformationen zusammen. Zusätzlich wird jede Ortsveränderung der Fracht auf dem Flughafengelände über Statusmeldungen zeitgenau elektronisch getrackt. Die lückenlose Sendungsverfolgung war die Voraussetzung für die zollseitige Akzeptanz der Lösung. Denn so ist gewährleitet, dass die Zollbeamten bei Bedarf jederzeit Zugriff auf die Ware haben.

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